Unser Konzept

Wir wissen, dass die Stimme kein unveränderliches körperliches Merkmal ist. Die Stimme ist kein Schicksal. Sie ist ein Instrument. Man kann sie formen, trainieren und lernen darauf zu spielen, wie auf einem Musikinstrument.

Die Stimme kann zart sein, schrill, metallisch, rauh…. Sie ist ein unendlich vielseitiges Instrument, wie die Persönlichkeit, die sie hervorbringt. Die Stimme ist Ausdruck unserer Per- sönlichkeit („Person“ aus dem Lateinischen von „personare“= „durchklingen“).

Beim Singen kommt es auf den Klang der Stimme an, die Art des Tones, das Timbre, die Bewegung, Emotionalität und Ausdruckskraft. Wenn wir singen oder anderen dabei zuhören, dann sind weniger die Teile unseres Gehirns aktiv, in denen logisches Denken und abstraktes Vorstellungsvermögen stattfindet, sondern mehr jene, in denen sich unser Gefühlsleben abspielt.

Unsere Stimme und die Art und Weise, wie wir sie zum Klingen bringen, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Maß, in dem wir unsere eigene Persönlichkeit fühlen, bejahen und leben. Sind wir von Angst, Stress und dem Gefühl von Minderwertigkeit beherrscht, äußert sich dies in körperlichen Verkrampfungen und entsprechenden Blockaden der Stimme. Umgekehrt brechen Kraft und Selbstwertgefühl hervor, wenn wir unserer Stimme die Erlaubnis geben, sich frei und ihrer Natur gemäß zu bilden und im Körper auszubreiten.

So spiegelt uns die Stimme, wie weit es uns möglich ist, wir selbst zu sein – und gleichzeitig ist sie das Vehikel, mit dem wir diese Identität mit uns selbst erreichen können.
  Der Gesamtklang unserer Stimme ist nicht nur das Produkt unseres „Stimmapparates", der Stimmlippen-Vibration im Kehlkopf. Das „Ansatzrohr" aus Rachen- und Mundhöhle, das, wie der Schalltrichter eines Blasinstruments, bestimmte Obertöne verstärkt und andere dämpft, ist ebenso beteiligt. Und die Muskeln unseres Brust- und Bauchraumes, des Kehlkopfes und die des Artikulationsapparates, die alle in kompliziertem , hoch vernetztem Miteinander den Atemdruck, die Länge, Spannung, Elastizität und Stellung der Stimmlippen regeln und damit wiederum die Tonhöhe, Lautstärke und Klangfarbe unserer Stimme. An dem Gesamtkunstwerk unseres Stimmklangs ist also unser ganzer Körper beteiligt.

Wir lernen als technischen Schliff: Atemtechnik, Bauchatmung, Brustatmung, Übungen zur Entspannung der
Mundpartie, Gymnastik, Techniken zum Klären und Reinigen der Stimmlippen usw. Aber eine rein technische Stimm- entwicklung, nur „über den Kopf", reicht nicht aus. Unsere Resonanzräume stehen nur dann auf Abruf zur Verfügung, wenn es uns gelingt, auch die Blockaden aufzulösen, die sie bisher verschlossen haben. „Der Körper lügt nicht" (Alexander Lowen).

Wenn wir jedoch auch emotionale Übungen vollziehen und sie ihre Wirkung tun, dann „singt es aus uns". Auf physiologischer Ebene ist dann unser Stimmeinsatz mühe- und druckloser. Wir empfinden ihn als leicht. Gleichzeitig und untrennbar damit verbunden ist ein Gefühl von „Stimmwahrheit" oder Authentizität. Diese Übereinstimmung mit uns selbst, dieses „Stimmigsein" empfinden wir als beglückend, befreiend und einfach viel, viel schöner, weil unsere Stimme mit uns selbst, mit unserem wahren Zentrum in uns verbunden ist.

Das Konzept der Abraxas Gesangsschule sieht Lernende und Lehrende in einem wechselseitigen Prozess auf dem Weg zum authentischen Gesang - „wir wissen, dass wir nichts wissen".
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